Die Fritz – Bauer – Gesamtschule der Stadt Sankt Augustin wurde zum Schuljahr 2011/12 als Gesamtschule der Stadt Sankt Augustin gegründet. Sie startete vierzügig und ohne die Beschulung von Schüler*innen mit Förderbedarfen und ergänzte mit dieser in Sankt Augustin neuen Schulform die vielfältige Schullandschaft der Stadt.
Inzwischen ist die Fritz – Bauer – Gesamtschule vollständig ausgebaut und wird laut Ratsbeschluss ab dem kommenden Schuljahr 2024/25 fünfzügig werden. Darüber hinaus ist die Schule eine der größten Schulen des Gemeinsamen Lernens im Rhein – Sieg – Kreis und unterrichtet auch Schüler*innen mit Förderbedarfen. Die Schüler*innen können an der Gesamtschule alle Schulabschlüsse erwerben, vom Förderschulabschluss über den Hauptschulabschluss bis hin zum Abitur. Inzwischen legt der fünfte Abiturjahrgang im Sommer erfolgreich das Abitur an der Fritz – Bauer – Gesamtschule ab.
Aber was macht die Fritz – Bauer – Gesamtschule als Schulform in der Schullandschaft der Stadt Sankt Augustin so besonders?
Entgegen der Schulen im dreigliedrigen Schulsystem gibt es an einer Gesamtschule keine Erprobungsstufe, d.h. Schüler*innen können nicht an eine andere Schulform „abgeschult“ werden. Die Gesamtschule bietet dem Kind die Möglichkeit, sich weiter zu entwickeln, statt die Schulform wechseln zu müssen. Anders als im dreigliedrigen Schulsystem kann man an der Gesamtschule bis zum 9. Schuljahr nicht „sitzenbleiben“.
Aufgrund der Leistungsheterogenität der Schülerschaft spielen Differenzierung und individuelle Unterstützung der Lernenden eine besondere Rolle. An der Fritz – Bauer – Gesamtschule wird daher mit Themenplänen nach dem schuleigenen ErdE – Konzept („Erfolg durch Eigenständigkeit“) unterrichtet. Die Schüler*innen erhalten Themenpläne, die nach unterschiedlichen Anforderungsstufen differenziert sind, so dass jeder Lernende auf seinem Leistungsniveau arbeiten kann. Der Individualität jedes einzelnen Lernenden wird außerdem durch Projektunterricht im 9. und 10. Schuljahr sowie in der Oberstufe durch Profilkurse entsprochen. Die Teilnahme an Grundkursen und an Ergänzungskursen entscheidet später über die Qualifikation für die Oberstufe.
Ausführliche Informationen zum Schulprogramm finden Sie auf der TaskCard zum Schulprogramm.
Eltern und Schüler*innen schätzen die Schulform „Gesamtschule“, da sie für jeden Einzelnen, unabhängig von der Grundschulempfehlung, viele Entwicklungsmöglichkeiten bietet.
Die Gesamtschule ist eine Schule für Alle.
Schulfilm der Fritz-Bauer-Gesamtschule
Wie wir zu dem geworden sind, was wir sind
Von Gründungstagen an war die Holocaustdidaktik ein wichtiger Schwerpunkt der schulprogrammatischen Arbeit. Die Teilnahme an kulturellen Veranstaltungen, zahlreiche Projekttage und nicht zuletzt die Schulpartnerschaft mit der Hayovel Junior High School in Mewasseret Zion/Israel wurden mit den Auszeichnungen als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ sowie als „Schule der Zukunft“ geehrt und ebneten so den Weg zur Fritz-Bauer-Gesamtschule.
Insbesondere der jährliche Projekttag zum Holocaust-Gedenktag am 27. Januar nimmt dabei eine zentrale Rolle ein. Indem sich die Schülerinnen und Schüler regelmäßig aktiv für die Zukunft erinnern, tragen sie dazu bei, dass die Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten nicht in Vergessenheit gerät und sich so etwas auch in Zeiten von Terror und neu aufkeimenden nationalistischen Tendenzen nicht wiederholen kann. „Die aktive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit soll den Kindern und Jugendlichen Einsichten in die Geschichte des Holocaust vermitteln. Essentiell sei hierbei die Beschäftigung mit Menschen, die Widerstand leisteten.
Den Schülerinnen und Schülern soll bewusst werden, dass auch in scheinbar ausweglosen Situationen Handlungsmöglichkeiten verbleiben, sich seinem Schicksal entgegenzustellen, fasst der didaktische Leiter Alexander Clémeur das Konzept zusammen. So werden die Schülerinnen und Schüler dabei unterstützt, zu selbstbewussten und kritischen Teilnehmern unserer Gesellschaft zu werden ̶ ganz im Sinne von Fritz Bauer, der mit seinem Reformwillen immer wieder auf Widerstand stieß und dessen Hoffnung deshalb der Jugend galt.
Das große Interesse der Schülerinnen und Schüler zeigt, dass sie sich engagieren möchten, für ein Leben in Vielfalt und Toleranz.